Referenten DAV-Rezeptursommer 2025

Suspensionen – So bringt man schlecht lösliche Wirkstoffe in (Arznei)Form
Abstract
Die Verwendung von Fertiggrundlagen für Suspensionen ist heute verbreitet und ermöglicht eine schnelle und einfache Herstellung von Suspensionen – doch ist das immer die beste Lösung? Und wie gelingt – oder misslingt – eine stabile, gut aufschüttelbare Suspension? Dieser Vortrag beleuchtet die verfügbaren Fertiggrundlagen und geht auf typische Fehler ein, die Stabilität und Dosiergenauigkeit gefährden können. Dabei geht es darum, welche Fallstricke es bei der Verarbeitung von Wirkstoffen gibt und wie Teilchengröße, Viskosität und Hilfsstoffe die Qualität beeinflussen. Dazu gibt es praxisnahe Tipps von der Herstellung der Rezeptur bis zur Abgabe an den Kunden, damit alles bis zuletzt gut in (Arznei)Form bleibt.
Lebenslauf
Jutta Wittmann studierte Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach der Approbation als Apothekerin arbeitete sie in verschiedenen öffentlichen Apotheken. Seit 2008 lehrt sie an der Berufsfachschule für Pharmazeutisch-technische Assistenten in Nürnberg, wo sie die Fachbetreuung Galenik und Galenische Übungen übernommen hat. Sie ist Mitglied der AG Theoretische und praktische Ausbildung der DPhG und seit 2012 nebenberuflich als Autorin und Referentin tätig.

Richtig Rechnen in der Rezeptur – Der sichere Umgang mit Internationalen Einheiten, Konzentrationsberechnungen und DAC‐Anlagen
Abstract
Nicht immer sind Rezepturvorschriften einfach und direkt umsetzbar. Häufig erfordert es anspruchsvolle mathematische Berechnungen, um die in der Apotheke vorhandenen Ausgangssubstanzen anschließend in richtiger Menge und Konzentration zu einem wirksamen und sicheren Arzneimittel verarbeiten zu können. In diesem Seminar lernen Sie die Anwendung essenzieller Rechenmethoden für den routinemäßigen Umgang mit Dosisangaben in Internationalen Einheiten (I.E.), für das Umrechnen von Gehaltsangaben unter Verwendung der Dichte und für die Isotonisierung wässriger Zubereitungen zur Optimierung der Verträglichkeit.
Lebenslauf
Heiko Schiffter‐Weinle studierte Pharmazie an der Ruprecht‐Karls‐Universität Heidelberg. Nach der Approbation als Apotheker promovierte er in Pharmazeutischer Technologie an der Friedrich‐Alexander‐Universität Erlangen. Nach Postdoc‐Zeit als Bellhouse Research Fellow und Brasenose Junior Research Fellow in Biomedical Engineering war er Lecturer in Engineering Science an der Universität Oxford in Großbritannien und anschließend Laborleiter F&E Pharma Ingredients bei der BASF SE in Ludwigshafen am Rhein. Seit 2015 ist er Professor für Galenik an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der Technischen Hochschule Köln.

Homogene Zubereitungen – Damit Mischen nicht zur Mission Impossible wird
Abstract
Mischen ist eine Grundoperation der Mechanischen Verfahrenstechnik und beschreibt die gleichmäßige Vermengung von Stoffen unterschiedlicher Aggregatzustände – darunter Feststoffe, Flüssigkeiten und halbfeste Zubereitungen. Ziel ist die Erzeugung eines homogenen Gemischs mit hoher Dosierungseinheitlichkeit, was insbesondere bei niedrig dosierten Arzneiformen eine besondere Herausforderung darstellt. Die Wahl geeigneter Mischverfahren und -geräte hängt maßgeblich von den spezifischen Stoffeigenschaften ab. Basierend auf den grundlegenden Mechanismen des Mischens werden praxisrelevante Prinzipien unter anderem für Pulvermischungen und Suspensionen vorgestellt sowie die Herausforderungen beim Mischen von Dermatikagrundlagen betrachtet.
Lebenslauf
Rolf Daniels studierte Pharmazie in Regensburg und wurde 1985 im Fach Pharmazeutische Technologie promoviert. Zunächst als Laborleiter in der pharmazeutischen Industrie tätig, arbeitete er ab 1987 als Akademischer Rat am Institut für Pharmazie der Universität Regensburg. 1994 folgte die Habilitation für das Fach Pharmazeutische Technologie. Nach zehnjähriger Professur an der TU Braunschweig wurde Professor Daniels 2005 Leiter des Lehrstuhls für Pharmazeutische Technologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seit Oktober 2022 ist er Professor im Ruhestand.
Prof. Daniels ist u. a. Mitglied der NRF- und der DAC-Kommission und des Wissenschaftlichen Beirats der DGK. Seine Forschungsinteressen betreffen alle Aspekte der Entwicklung und Charakterisierung von Dermatika und medizinischer Hautpflege.

Taxation in der Rezeptur – Der nachvollziehbare Weg zum richtigen Preis
Abstract
Wenn keine geeigneten Fertigarzneimittel zur Verfügung stehen, erscheint der Nutzen eines individuell angefertigten Rezepturarzneimittels für viele Patient*innen unbezahlbar. Da eine solche subjektive Wertempfindung kein praktikabler Maßstab für die Preisermittlung eines Arzneimittels ist, hat der Gesetzgeber die Berechnung von Rezepturpreisen in der Arzneimittelpreisverordnung detailliert geregelt. Dieses an sich schon komplexe Regelwerk wird durch Verträge zwischen Deutschem Apothekerverband und GKV-Spitzenverband weiter verkompliziert, weshalb es gar nicht so einfach ist, den richtigen Preis zu ermitteln. Dieses Webinar präsentiert die wichtigsten Regularien der Rezepturtaxation und erläutert nachvollziehbar Schritt für Schritt, wie man zum richtigen Preis gelangt und worauf bei der Nutzung einer Taxationssoftware zu achten ist.
Lebenslauf
Dr. Andreas S. Ziegler hat an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Pharmazie studiert und anschließend am dortigen Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie promoviert. Seit 2005 arbeitet er unter anderem als Referent und Wissenschaftspublizist mit den Schwerpunkten Life Science und Wissenschaftskommunikation. Seit 2007 ist er Fachapotheker für Pharmazeutische Technologie und hat einen Lehrauftrag für das Fach Pharmazeutische Technologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Herstellung und Verarbeitung von Salbengrundlagen – Die Basis macht den Unterschied
Abstract
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Salbengrundlagen und welche charakteristischen Eigenschaften bringen sie mit? Gibt es trotz ihrer Unterschiede allgemeine Empfehlungen für die Herstellung von NRF-Rezepturen mit diesen Grundlagen?
Dieser Vortrag beleuchtet die entscheidenden pharmazeutischen Aspekte bei der Herstellung und Verarbeitung von Salbengrundlagen. Neben der Auswahl geeigneter Geräte stehen auch die gezielte Vorbereitung und die Recherche zu Wirkstoffeigenschaften im Fokus. Typische Fehlerquellen werden analysiert und praxisnahe Lösungen aufgezeigt. Von der Plausibilität der Verordnung über die Herstellung einer Creme oder Salbe bis zur Abgabe an den Patienten – nach diesem Vortrag sind Sie bestens vorbereitet! Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen und anschauliches Videomaterial sorgen für einen direkten Praxisbezug.
Lebenslauf
Annika Weidinger studierte Pharmazie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Nach der Approbation als Apothekerin im Jahr 2017 und einer Tätigkeit im Lektorat Pharmazie des Deutschen Apotheker Verlags absolvierte sie das Referendariat und die 2. Staatsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen für die Fächer Pharmazie und Chemie. Seit 2021 ist sie Lehrerin an der PTA-Schule in Horb am Neckar und schreibt nebenberuflich als Autorin für den Deutschen Apotheker Verlag.

Rezeptur und Temperatur – Was Wärme und Kälte bei Herstellung und Lagerung bewirken
Abstract
„Das ist doch eine Creme mit Harnstoff – pass da mal auf mit der Wärme bei der Rezepturherstellung!“ – „Lass uns die Creme im Kühlschrank aufbewahren, das ist besser für die Stabilität!“. Kennen Sie diese Sätze aus dem Rezepturalltag? Haben Sie selbst schon einmal Ähnliches gesagt? Es wäre nicht verwunderlich, schließlich steckt da durchaus viel Wahrheit drin. Aber so absolut richtig, wie sie hier formuliert sind, sind die Aussagen dann eben doch nicht. In diesem Vortrag werden wir differenzieren: wann nützen Wärme oder Kälte bei der Rezepturherstellung, wann sollte man sie vermeiden? Was entscheidet über die Lagerungs- und Aufbewahrungstemperatur? Rekristallisation, Auflösung, Wirkstoffstabilität und andere Themen werden in diesem Vortrag unter die Lupe genommen, sortiert und mit Leben gefüllt.
Lebenslauf
Dr. Kirsten Seidel studierte Pharmazie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Im Anschluss diplomierte (2009) und promovierte (2013) sie in der Pharmazeutischen Technologie und befasste sich intensiv mit „emulgierenden Systemen“. Sie ist Dozentin in der Pharmazeutischen Technologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Herstellung steriler Arzneimittel, Hygiene bei der Arzneimittelherstellung, pharmazeutischer Mikrobiologie, Biopharmazie und rezepturtypischer Herstellung. Ferner ist sie in der Weiter- und Fortbildung von Apotheker*innen und PTA zu Rezepturthemen tätig.