Referenten Indikation im Fokus
Hypertonie
Abstract
Die arterielle Hypertonie ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland. Beschwerden verursacht Bluthochdruck selten – auch bei schon bestehenden Endorganschäden. Bei frühzeitiger Erkennung und konsequenter Behandlung auch zusätzlicher Risikofaktoren können Folgeschäden vermieden oder abgemindert werden.
Welche Organe können durch Bluthochdruck geschädigt werden und wie macht sich dies bemerkbar? Welche diagnostischen Schritte sind sinnvoll, um Endorganschäden zu erkennen? Hypertonie-Patienten sollten auch Informationen über Folgeschäden erhalten. Dies kann zu einer verbesserten Therapietreue beitragen.
Lebenslauf
Dr. Siegfried Eckert ist Arzt für Innere Medizin, Angiologie, Kardiologie und Hypertensiologe DHL® und ESH®. Schwerpunkte seiner klinischen Tätigkeit im Herz- und Diabeteszentrum NRW waren die konservative und interventionelle Therapie von Patienten mit komplexen Endorganschäden. Er hat neue Therapieverfahren eingeführt und die Angiologie aufgebaut. Er publiziert und hält regelmäßig wissenschaftliche Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen sowie im Rahmen von Arzt-Patienten-Seminaren. Er hat das Schulungsprogramm der Deutschen Hochdruckliga „MEIN BLUTDRUCK – OK!“ konzipiert und maßgeblich umgesetzt.
Arrhythmien
Abstract
Schon heute leiden viele Patienten unter Herzrhythmusstörungen und es werden – aufgrund der alternden Bevölkerung – in den kommenden Jahren noch mehr werden. Herzrhythmusstörungen können prinzipiell in bradykarde und tachykarde sowie supraventrikuläre und ventrikuläre Rhythmusstörungen unterteilt werden. Als Therapiemöglichkeiten stehen neben klassischer medikamentöser Therapie zunehmend auch interventionelle und operative Verfahren zur Verfügung. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über Rhythmusstörungen und ihre gängigen Behandlungsmöglichkeiten.
Lebenslauf
Dr. Julian Müller studierte Medizin an den Universitäten Wien, Mannheim/Heidelberg bzw. Ferrara und erhielt im Jahr 2010 die Approbation als Arzt. Er promovierte an der Medizinischen Universität Wien im Fach Kardiologie. Es folgten Weiterbildungs-stationen und wissenschaftliche Tätigkeiten an der Universität Mannheim und am Herzzentrum Bad Neustadt/Saale. Seit 2023 ist er am universitären Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen in der invasiven Elektrophysiologie tätig.
Gerinnungsstörungen
Abstract
Gerinnungshemmer sind eine heterogene Gruppe hochrelevanter Arzneimittel, die häufig auch in Kombination verordnet werden. Neben pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Interaktionen sind ebenfalls Lebensmittelinteraktionen zu bedenken. Der Vortrag soll, unterlegt mit klinischen Beispielen, einen Überblick über das breite Feld der Arzneimittel im Gerinnungssystem liefern und neue Trends in der pharmazeutischen Entwicklung aufzeigen.
Lebenslauf
Dr. Stephan Künzel studierte Medizin an der Technischen Universität Dresden. Bereits im Rahmen seiner Promotion war er wissenschaftlich im Institut für Pharmakologie und Toxikologie tätig. 2017 erhielt er die Approbation zum Arzt. Er absolvierte die Facharztweiterbildung für Pharmakologie und Toxikologie und leitete eine wissenschaftliche Nachwuchsgruppe. Seit Oktober 2022 absolviert Dr. Künzel eine zweite Facharztweiterbildung im Bereich Transfusionsmedizin und Zelltherapie, wobei er ebenfalls wissenschaftlich tätig ist.
Diabetes mellitus
Abstract
Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) stellt weltweit eine zunehmende therapeutische Herausforderung dar. Der ektopen und viszeralen Fettverteilung kommt dabei eine zentrale pathophysiologische Bedeutung zu, da sie eine Insulinresistenz sowie gestörte Betazellfunktion verursachen können, was letztendlich zur T2DM-Manifestation führt. Die Therapie des T2DM hat sich in den letzten Jahren weg von der reinen Blutzuckerkontrolle hin zu einer individuell angepassten Behandlung entwickelt, die auch die Gewichtskontrolle einschließt. Neben klassischen Arzneimitteln wie Insulin und Metformin spielen heute DPP-IV-Inhibitoren, SGLT2-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptor-Agonisten eine zentrale Rolle. Der Vortrag gibt einen Überblick über das Krankheitsbild, zeigt das Potenzial der neueren Antidiabetika und beleuchtet weitere duale und triple Rezeptor-Agonisten, die sich in der Pipeline befinden und das therapeutische Spektrum künftig erweitern können.
Lebenslauf
Prof. Dr. Thomas Forst studierte Humanmedizin in Mainz und Köln. Nach seiner Approbation arbeitete er am Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf, bevor er 1991 an die Klinik für Innere Medizin III der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz wechselte. 1996 wurde er Internist, ein Jahr später Endokrinologe. Im Jahr 1999 habilitierte er sich in Mainz und wurde 2006 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit 1999 ist er in der pharmazeutischen Forschung tätig und arbeitet derzeit als Chief Medical Officer bei Clinical Research Services. Darüber hinaus ist Prof. Forst Sprecher der AG „Diabetes und Herz“ der Deutschen Diabetesgesellschaft, Vorstandsmitglied der AG Diabetes und Nervensystem sowie Associate Editor der Zeitschrift Endocrinology Diabetes and Metabolism.
Schmerzen
Abstract
Akute und chronische Schmerzen sind unangenehme, sensorische und emotionale Erfahrungen, die durch tatsächliche oder potenzielle Gewebeschädigungen verursacht werden. Sie dienen als Warnsignal des Körpers und schützen vor schädlichen Reizen. Schmerzen können akut oder chronisch sein, entstehen durch mechanische, thermische oder chemische Reize und werden über Nozizeptoren an das zentrale Nervensystem weitergeleitet. Worin unterscheiden sich jedoch nozizeptive, neuropathische und psychogene Schmerzen? Der Vortrag liefert umfassendes Wissen über die Mechanismen der Schmerzentstehung und deren Behandlung, einschließlich medikamentöser und nicht-medikamentöser Ansätze, um individuelle Schmerztherapien zu optimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Lebenslauf
PD Dr. Michael A. Überall ist Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie, Algesiologe und Schmerztherapeut. Darüber hinaus ist er als Direktor des privaten Instituts für Neurowissenschaften, Algesiologie und Pädiatrie (IFNAP) und des Exzellenzzentrums für Versorgungsforschung der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin in Nürnberg tätig. Er ist Präsident der Deutschen Schmerzliga (DSL) e. V. – Europas größter Dachorganisation für Selbsthilfegruppen von Menschen mit chronischen Schmerzen – sowie Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e. V. – Europas größter Gesellschaft für schmerzversorgende Ärztinnen und Ärzte.
Depression
Abstract
Jeder vierte in Deutschland lebende Mensch erleidet statistisch mindestens einmal im Leben eine depressive Episode. Was wissen wir über Depression? Der Vortrag beantwortet diese Frage und beleuchtet dabei sowohl epidemiologische Erkenntnisse als auch biologische und andere Entstehungsfaktoren. Darüber hinaus wird dargelegt, wie sich eine Depression symptomatisch äußert, welche diagnostischen und vor allem welche therapeutischen Maßnahmen sinnvoll sind, um Depressionen gut behandeln zu können.
Lebenslauf
Prof. Dr. Sibylle C. Roll ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Zusatzbezeichnung Suchtmedizin. Sie hat eine Professur mit Lehrauftrag für Klinische Pharmazie an der University of Florida sowie weitere Lehraufträge an den Universitäten Marburg und Frankfurt. Von 2011 bis 2020 war sie Ärztliche Direktorin des Vitos Klinikum Rheingau und Klinikdirektorin der Vitos Klinik Eichberg, wo sie 2011 gemeinsam mit Prof. Martina Hahn das mehrfach ausgezeichnete „Eichberger Modell®“ implementierte. Seit November 2020 leitet sie die Klinik für psychische Gesundheit am varisano Klinikum Frankfurt Höchst, seit April 2024 ist sie dort Ärztliche Direktorin.
Parkinson
Abstract
Die Parkinson-Krankheit ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, die durch den fortschreitenden Verlust dopaminerger Neurone im Gehirn gekennzeichnet ist. Dies führt sowohl zu den typischen motorischen als auch zu nicht-motorischen Symptomen, die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Aufgrund der unterschiedlichen Erscheinungsformen wird die Parkinson-Krankheit häufig (zu) spät erkannt. Der Vortrag behandelt die Diagnostik, einschließlich neuer Biomarker zur Früh-erkennung, und beleuchtet sowohl die Stadien als auch die Symptome der Erkrankung. Ein besonderer Fokus liegt auf den therapeutischen Möglichkeiten, von medikamentösen Maßnahmen bis hin zur Tiefen Hirnstimulation. Ziel ist es, praxisnahe Informationen zu vermitteln, um Patienten kompetent beraten zu können.
Lebenslauf
Prof. Dr. Carsten Eggers studierte Humanmedizin in Hamburg, Köln und Paris. Nach seiner Facharztausbildung zum Neurologen habilitierte er sich und übernahm eine Position als Oberarzt an der Universitätsklinik Köln. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Bildgebung von Bewegungsstörungen sowie in der Versorgungsforschung der Parkinson-Krankheit. Von 2016 bis 2021 war er stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Marburg. Seit 2021 ist er Ärztlicher Direktor des Neurozentrums und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Knappschaftskrankenhaus Bottrop. Darüber hinaus ist er Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen sowie Gründungsmitglied und Vorstand der Parkinson Netzwerke Deutschland e. V.
Demenz
Abstract
Demenz bezeichnet eine dauerhafte kognitive Störung, die mit einer selbstständigen Alltagsbewältigung nicht mehr vereinbar ist. Ursachen sind u. a. Hirnschädigungen wie Enzephalitis, Trauma und Schlaganfälle. Meist besteht jedoch eine neurodegenerative Erkrankung, in deren Vorstadium regelmäßig eine „leichte kognitive Störung“ besteht, bei Alzheimer typischerweise mit starker Neugedächtnisstörung, ansonsten z. B. mit Wesensänderung, Verlangsamung oder Sprachstörung. Die Diagnostik stützt sich auf die klinische und neuropsychologische Untersuchung, die Bildgebung, und mit Bezug auf Alzheimer auf die Gehalte von Amyloid- und Tauprotein im Liquor. Die Therapie ist bisher rein symptomatisch. Es befinden sich Amyloid-Antikörper im Zulassungsprozess, die bei Alzheimer eine Verlangsamung der Progression bewirken können. Aber auch andere Kandidaten, die sich in der Pipeline befinden, werden in dem Vortrag vorgestellt.
Lebenslauf
Prof. Dr. Klaus Schmidtke studierte Humanmedizin in München. Während seiner Zeit als Assistenzarzt am Institut für Neuropathologie der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte er 1987 am Institut für Medizinische Psychologie. Nach einer Gastarzttätigkeit in Zürich begann er 1990 seine Laufbahn an der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg, wo er seit 1998 als Facharzt für Neurologie tätig ist und sich im Bereich Neurologie und Neuropsych-ologie habilitierte. Seit 2000 leitet Prof. Schmidtke die Neurogeriatrie- und Memory-Ambulanz am Zentrum für Geriatrie und Gerontologie in Freiburg. Im Jahr 2004 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit 2013 ist er Chefarzt der Rehabilitationsklinik Klausenbach, Nordrach und Leiter der Neurogeriatrie am Ortenau Klinikum in Offenburg.
STI
Abstract
Die Inzidenz sexuell übertragbarer Infektionen (STI) in Deutschland steigt insbesondere in vulnerablen Gruppen. Neue diagnostische Methoden und Ansätze halten Einzug. Während die Therapie der Syphilis unverändert durch Penicillin erfolgt, stellt insbesondere die Gonorrhoe eine therapeutische Herausforderung dar. Neben klassischen STI-Erregern beleuchtet der Vortrag auch neue und weniger bekannte Erreger. Zudem werden neue Präventionsstrategien vorgestellt und diskutiert.
Lebenslauf
Prof. Dr. Siegbert Rieg hat Medizin in Tübingen und Rhode Island studiert. Nach der Facharztausbildung in Dermatologie und Venerologie in Tübingen legte er 2006 das Diploma in Tropical Medicine and Hygiene an der Liverpool School of Tropical Medicine ab. Danach absolvierte er die Facharztausbildung Innere Medizin und Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg. 2014 erfolgte die Habilitation, seit 2023 leitet Prof. Rieg die Abteilung Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören u. a. Staphylococcus aureus-Blutstrominfektionen und Endokarditis, sexuell und Vektor-übertragbare Infektionen, Refugee health sowie Versorgungs- und Implementierungsforschung im Kontext des Antibiotic Stewardship (ABS).
Bakterielle Infektionen
Abstract
Antibiotika gelten als eine der bahnbrechenden medizinischen Innovationen der modernen Medizin. Inzwischen wissen wir aber auch mehr über die Schattenseiten einer zu häufigen Verwendung. Die meisten Antibiotika werden gegen Infektionen der Atem- und Harnwege eingesetzt. Doch wie groß ist der Nutzen tatsächlich, welche evidenzbasierten Empfehlungen gibt es und welche häufigen Interaktionen und Nebenwirkungen gilt es zu beachten?
Lebenslauf
Dr. Uwe Popert studierte Humanmedizin in Marburg, Glasgow, London und Göttingen und erhielt 1983 die Approbation. Seit 1990 ist er Hausarzt in Kassel, im Jahr 2004 folgte die Promotion an der Universität Heidelberg. Dr. Popert ist Mitglied in der Vertreterversammlung der KV Hessen, Mitglied des Präsidiums und der Leitlinienkommission der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin) und als Autor an mehreren Leitlinien beteiligt, u. a. an Leitlinien im HNO-Bereich und für die Beratung zur kardiovaskulären Prävention sowie bei den nationalen Versorgungs-Leitlinien Diabetes und Hypertonie. Darüber hinaus engagiert er sich in der Studentenausbildung der Kassel School of Medicine sowie in der Weiterbildung für Allgemeinmediziner.